Viktoria schlägt sich in Düsseldorf selbst
60 Minuten sehr gutes Fussballspiel reichen leider nicht, um in der Landesliga zu gewinnen. Jüchen brachte sich in 7 Minuten in der zweiten Halbzeit um den eigentlich schon sicher geglaubten Auswärtssieg beim Aufsteiger MSV Düsseldorf.
Bereits zu Beginn war ersichtlich, dass Jüchens Mannschaft beim Aufsteiger etwas holen wollte. Und bereits in der 6. Minute war es der wieder – insbesondere in der ersten Hälfte – glänzend aufgelegte Costa Jamarisvili, der seine Mannschaft mit einem sehenswerten Freistoß aus 20 m in Führung brachte. Danach war Jüchen eindeutig feldüberlegen, obwohl auch die Hausherren sehr gefällig nach vorne spielten. Die eingespielte Hintermannschaft um Kapitän Peltzer stand nur einmal nicht ganz richtig und führte dann überraschend zum 1:1 Ausgleich. Viktoria behielt die Ruhe und spielte weiter unaufgeregt und zeigte sich ob des Gegentores unbeeindruckt. In der 43. Minute spielte Jamarisvili Torjäger Thorben Schmitt wunderbar frei, der dann in unnachahmlicher Art die Führung zum 2:1 wiederherstellte. So ging es in die Pause.
Aufgrund einer Muskelverletzung von Baris Gürpinar als auch einer Zerrung bei Philipp Erkes war Coach Fasanelli nun gezwungen, die bisher so sattelfeste Abwehr umzubauen. Jonas Kell ging in die Innenverteidiung und der junge Lukas Esser vertrat Erkes auf der linken Abwehrseite. Für Kell wurde Sven Rixen im Mittelfeld eingewechselt. Zunächst blieben diese Wechsel ohne nachhaltigen Einfluss auf das immer noch gute Spiel der Jüchener. Bereits in der 49. Minute war es wieder Thorben Schmitt, der eiskalt zum 3:1 einschoss. Für die meisten Zuschauer, insbesondere der Fans der Viktoria, war damit mehr als eine Vorentscheidung in diesem Spiel gefallen. Das dachten dann wohl auch die Kicker aus Jüchen-Garzweiler.
Der MSV Düsseldorf wollte sich aber noch nicht geschlagen gegeben. Nun zeigte sich, dass durch die verletzungsbedingten Aus- und Einwechslungen in der Vierer Abwehrkette, diese nicht mehr so sattelfest war, wie in den vorherigen Spielen. Als wenn die Abwehr von allen guten Fussballgeistern verlassen worden wären, kassierte man durch individuelle Fehler in sage und schreibe 8 Minuten drei Gegentore. Kurz vor dem 4:3 Führungstreffer der Gastgeber, hatte Fathlum Almeti die große Chance , Jüchen wieder in Führung zu schiessen. Er scheiterte nach einem vulminaten Schuss an der der Latte. Zwei Minuten später war es der aufgerückte Jonas Kell, der in aussichtsreicher Postion aus 8 m am Torhüter scheiterte. Die letzten20 Minuten war es dann ein Powerplay auf das Düsseldorfer Tor, aber Zählbares sprang nicht mehr für die Gäste heraus, sodaß es am Ende für einen glücklichen 4:3 Heimsieg des MSV Düsseldorf reichte.
„Das ist unfassbar, was da heute in Düsseldorf passierte ist", so Coach Fasanelli „da sind wir über 60 Minuten die feldüberlegene Mannschaft und erzielen kurz nach der Halbzeit das so wichtige Tor zum 3:1. Warum ist danach über 10 Minuten, insbesondere in der Abwehr, aber auch im Mittelfeld zu einem kollektiven Tiefschlaf kommen konnte, ist mir unerklärlich. Natürlich mussten wir unsere eingespielte Abwehrkette verletzungsbedingt umbauen. Aber das alleine darf nicht dazu führen, dass wir in knapp 10 Minuten 3 Gegentore kassieren und damit selbst den Gegner stark machen", sagte der sichtlich enttäuschte Fasanelli nachdem Spiel.
Am kommenden Sonntag kommt der bislang punktlose ASV Mettmann nach Jüchen. Dann wird die Mannschaft hoffentlich gelernt haben, dass sie sich einen solchen Tiefschlaf nicht leisten kann.